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AVIVA-BERLIN.de im November 2024 - Beitrag vom 11.01.2004


Faat Kiné. Ab 15.01.2004 im Kino
Iris Wegner

Auch den zweiten Film einer Trilogie mit dem Namen "Heroisme au quotidien" (alltägliches Heldentum) hat der senegalesische Regisseur Ousmane Sembene den afrikanischen Frauen gewidmet




Die Geschäftsführerin einer Tankstelle in Dakar musste sich ihren wirtschaftlichen Erfolg hart erkämpfen.

Als Abiturientin verliebte sich Faat Kiné (Venus Seye) in ihren Lehrer Amath Gaye (Ismaila Cisse) und wurde schwanger. Faat musste die Schule verlassen. Ihr Vater, außer sich vor Wut angesichts ihrer Schwangerschaft, wollte sie mit kochendem Wasser übergießen. Faats Mutter warf sich zwischen die beiden und erlitt schwerste Verbrennungen. Frau und Tochter wurden verstoßen und enterbt. Faat Kiné sorgt fortan für den Unterhalt von Mutter und Baby und lässt ihre Pläne, Anwältin zu werden, fallen.
Ebenso viel Pech hat sie mit Bob (Pape Faye), dem Vater ihres zweiten Kindes: Er brennt mit ihren gesamten Ersparnissen durch.

Doch das ist Vergangenheit. Heute lebt sie mit den fast erwachsenen Kindern Aby (Mariame Balde), Djib (Ndiagne Dia), Maamy, ihrer Mutter (Mama Ndoumbé Diop) und ihrer Haushälterin Adéle (Marie Au Diata) in einem schönen, großen Haus.
Was Faat versagt blieb, hat sie ihren Kindern ermöglicht. Beide haben die Abiturprüfungen bestanden.
Die stolze Mutter verspricht ihren Kindern eine große Feier zu Ehren ihres Abiturs. Der begabte Djib ist Mitglied des Vereins "Utopie und Zukunftsforschung". Im Gegensatz zu vielen jungen Afrikanern will er in Senegal studieren und auch später im Land bleiben. Er engagiert sich für die Zukunft seines Landes und plant sogar, Präsident Senegals zu werden.
Nach fast zwanzig Jahren tauchen die Väter der Kinder wieder auf und wollen an Erfolg und Reichtum Faat Kinés teilhaben.
Es kommt zu einem Streit - und die Männer werden des Hauses verwiesen.

Die afrikanischen Schauspieler, die ihre Körpersprache deutlich und mit großer Eleganz einsetzen, wirken zunächst ungewohnt. Das gesprochene Wort scheint überdeutlich prononciert. Doch wenn sich die westlich konditionierten Sinne auf den fremdartigen Stil eingestellt haben, genießen sie die Feinheiten afrikanischer Darstellungskunst.
Ein überzeugender Film, der politische und soziale Kritik an der patriarchalischen Gesellschaft in eine wunderbare Geschichte bettet, und zu verstehen gibt, dass es die Frauen und die Jugend sind, die Afrika voranbringen werden.
Sie suchen ihren eigenen Weg jenseits westlicher Orientierung und afrozentrischem Traditionskult.




Faat Kiné
Regie: Ousmane Sembene
DarstellerInnen: Venus Seye, Mariame Balde, Ndiagne Dia, Mama Ndoumbé Diop, Marie Au Diata, Ismaila Cisse, Pape Faye u.a.
Dauer: 120 Min
Kinostart: 15.01.2004
Senegal 2001


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Beitrag vom 11.01.2004

AVIVA-Redaktion